Elevator Pitch

Kürzlich schrieb ich an anderer Stelle über ein vor dem Geschäft aufgestelltes Display, das auf irgendwelche Angebote hinweisen soll. Und heute lese ich mit selektiver Wahrnehmung in einem Prospekt, mit welchem Namen dieses Ding tatsächlich angeboten wird: Kundenstopper!

Ist das nicht schön? Hier beschreibt der Name tatsächlich mal die Funktion. Wer hätte da nicht auch gleich gern 5-6 Kundenstopper?

Das bringt mich zu einer anderen Frage. Wie heißen denn diese Dinger, die am Supermarkt an der Kasse dafür sorgen, dass man die Waren der Kunden unterscheiden kann? Warentrenner? Kundenmarkierer? Ordnungsbalken?

Warum mich das beschäftigt? Aus vielen Gründen. Einer davon ist mein rein professionelles Interesse. „Was machen Sie beruflich?“ – „Ich produziere Kundenstopper!“ Das hat was.

So ein Schreibwarenprospekt ist ja auch ein wahres Marketingmonster. Da gibt es Karton-Trennstreifen, Trennblätter und Manila-Register, die ich alleine wegen des Namens bestellt habe. Es tummeln sich Ösenhefter neben Eckspannern und Einschlagmappen, die sich von schnöden Ordnungsmappen unterscheiden. Auch suche ich Sicht-, keine Prospekthüllen, wie ich den bunten Bildchen entnehme. Wobei mir beide Begriffe nicht aktiv geläufig waren.

Ist ja auch die klassische Schwierigkeit. Beschreiben Sie mit einem Begriff, in einem oder in zwei Sätzen, was Sie tun. So zwischen EG und III. Stock. Neudeutsch „elevator pitch“ oder „story“. „Ich fahre Lift“, gilt nur, wenn Sie der Liftboy sind.

unsplash©Daan Stevens

Die Schwierigkeit liegt natürlich darin, das so zu formulieren, dass es für Ihren Gesprächspartner interessant klingt bzw. der Beginn eines guten Gespräches wird. Deswegen hört man meistens: „Ich bin Anwalt“, „Ich bin in einer Versicherung tätig“ oder „Ich coache Verkäufer“ – also alles keine wirklichen Burner!

Auch: “Ich schau’ dir in die Augen, Kleines!“, zieht nicht nur bei Humphrey-Bogart-Liebhaberinnen nicht mehr. Deswegen mein Tipp: Testen Sie Ihren neuen Elevator Pitch mal bei der heißen Blonden an der Hotelbar.