Das Struwwelpeterprinzip!

Am Anfang meines beruflichen Lebensweges hatte ich das Vergnügen Georg Sieber, den Münchner Polizei-Psychologen und Gründer des Intelligenz-System- Transfers kennenzulernen. Heute ist er immer noch als Berater tätig und ich hoffe und gehe davon aus, dass ihm sein bereits 1976 erschienenes Buch „Das Struwwelpeter-Prinzip“ gegenwärtig blieb.

Denn der kleine Georg probierte die vom Arzt und Autor E.T.A. Hoffmann beschriebenen Streiche des Struwwelpeters selbst aus und stellte fest, dass er zwar mit Tisch und Stuhl beim Essen wippen konnte, die Mutter dabei aber keineswegs „still und stumm auf dem Tisch herumblickte“. Auch der Versuch bei Sturm mit dem Regenschirm des Vaters zu fliegen, bekamen weder dem Regenschirm, noch ihm.

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„Und die Mutter blickte stumm auf dem ganzen Tisch herum!“

An diese Erlebnisse seiner Kindheit erinnerte er sich später im Beruf, als immer mehr Berater und Trainer Ratgeber schrieben, die einen wahren Boom und Expertengläubigkeit begründeten. Seine Erkenntnis daraus? „Im Berufsleben neigt jeder dazu, die Ratschläge Unbeteiligter bis zum Zusammenbruch auszuprobieren.“

Das ist das „Struwwelpeter-Prinzip!

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Natürlich kann es hilfreich sein, zur Lösung eines Problems oder einer Blockade auch mal jemanden von außerhalb einen Vorschlag machen zu lassen. Problematisch wird ein Vorschlag allerdings dann, wenn er quasi als Allheilmittel verstanden – oder schlimmer noch als solcher verkauft wird.

Fragen Sie sich immer: „In welcher Situation wollte der Autor aus welchen Motiven welcher Adressatengruppe was sagen?“ (Sieber)

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Um überhaupt bestimmte Vorschläge als nachahmenswert in Erwägung zu ziehen, ist es hilfreich, sich die Biografie des Urhebers anzuschauen.  Denn warum sollte z.B. ein Professor einer Hochschule, der sich beruflich mit dem Nachdenken über bestimmte Sachverhalte befasst und gelernt hat, viele Worte niederzuschreiben, mehr über das eigene Problem wissen, als man selbst? Sind die Lebensweisheiten von Top-Managern, Schriftstellern, Milliardären oder Künstlern tatsächlich anwendbar auf das eigene Leben als Angestellter, Verkäufer, Familienvater oder Selbstständiger?

Ich zucke immer zusammen, wenn ich von Buchtiteln lese wie „Präsentieren wie Steve Jobs“, „Reicher als die Geissens“ oder „Einstein für die Praxis“. Ist es nicht eher so, dass die sogenannten Erfolgreichen vielleicht nur das Produkt besonders günstiger Umstände sind, die genauso selten sind wie der frühe Tod einer allein stehenden millionenschweren Tante?

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Nicht an ihren Reden, an ihren Taten sollt ihr sie erkennen.

Was also ist zu tun, mit den Empfehlungen von Trainern, Coaches, Rat- und Tippgebern, wenn man selber nicht weiter weiß oder Rat sucht? Wie oben schon gesagt, sollte man sich fragen, ob die Erkenntnisse, die übermittelt werden, auch einer vergleichbaren Quelle entstammen oder ob die Lebensläufe überhaupt irgendetwas miteinander zu tun haben, geschweige denn in irgendeiner Form kompatibel sind.

Nehmen wir als typisches Beispiel ein fiktives Ratgeber-Buch von Boris Becker. Würden Sie ernsthaft in Erwägung ziehen, die dort genannten Weisheiten eines Tennisprofis, der mit 17 Jahren erstmals Wimbledon gewann und seitdem als mehr oder weniger verschuldeter Lebemann durch die Welt zieht, ließen sich auf die eigene Wirklichkeit übertragen?

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Deshalb lautet auch Siebers Fazit zu seinem Struwwelpeter-Prinzip:
Finden Sie für jedes Problem zuerst eine eigene Lösung!

Und auch diese Erkenntnis stimmt in wunderbarer Weise mit unserem eigenen Coaching überein. Wir geben Vorschläge und Verhaltensweisen aus der angewandten Praxis, die durch selber Ausprobieren und Üben in die eigene Lebenswirklichkeit übernommen werden können. Und das nicht nur durch bloßes Nachahmen, sondern ganz besonders durch das Verstehen eigener Verhaltensmuster oder Erkennen selbst ausgelöster Fallgruben.

Paris Hilton’s Schoßhündchen!

Warum ‚Tinkerbell‘ keine gute Idee war!

Dass ich einen Text mal mit ‚Paris Hilton‘ beginne, hätte ich auch nicht gedacht. Aber die gute Paris hatte als Passwort für ihr Facebook-Konto einst den Namen ihres Schoßhündchens gewählt. Kein Wunder, dass es schnell gehackt wurde. Auch Rapper Kanye West zeigte bei einem Besuch im Weißen Haus ganz öffentlich seinen Handy-Entsperrcode in die Kameras: 000000. Inzwischen hat er diesen sicherlich geändert, nehme ich mal zu seinen Gunsten an.

Wenn Sie also an Ihre Passwörter denken, hoffe ich, Sie haben ein Besseres!

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Nehmen Sie für jeden Account ein neues Passwort. Sollte eines geknackt werden, stehen nicht alle Türen gleichzeitig offen. Oder haben Sie nur einen Schlüssel für Wohnung, Auto und Safe?

  • Verwenden Sie als Passwort nicht ‚12345678‘ oder ‚Passwort‘, wählen Sie nicht ‚login‘, ‚welcome‘ oder ‚qwertz‘. Vergessen Sie auch alle weithin bekannten Ausdrücke.
  • Nach den neuesten Empfehlungen der NIST (National Institute of Standards and Technology 2017) ist es unnötig, seine Passwörter regelmäßig zu ändern. Außer natürlich es gäbe klare Anzeichen, dass einer Ihrer Zugänge gehackt wurde.
  • Moderne Algorithmen testen mittlerweile auch Kombinationen wie ‚Pa$$w0rt1!‘ und ähnliche.
  • Wichtiger als Sonderzeichen oder Großbuchstaben ist sowieso die Länge der Passwörter. Das absolute Minimum sind 8 Zeichen, besser sind 12, sehr sicher sind 16 Zeichen.
  • Es ist also viel besser einen langen Passwort-Satz zu bilden als ein kurzes Gebilde aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
  • Nehmen Sie z.B. einen Buchtitel (Ichweißwiemanverkauft) oder den 1. Satz Ihres Lieblingsbuches. Mein Passwort ist das übrigens nicht.
  • Auch die Sicherheitsfragen sind meist standardisiert: Wie lautet der Geburtsname der Mutter? Wie heißt Ihr Haustier (Tinkerbell!)? Welche Farbe hat Ihr Auto? Das sind alles Fragen, die sich leicht aus diversen Foren erschließen lassen. Allerdings müssen Ihre Antworten ja nicht der Wahrheit entsprechen.
  • Statt dem Geburtsnamen der Mutter kann man ja auch ‚grünlilaweiß‘ eingeben, vorausgesetzt man kann sich das merken.
  • Für alle Konten mit wichtigen und sensiblen Daten wie Bankkonto, Amazon, Ebay und Co. sind sichere Passwörter sowieso Pflicht. Dazu kann man hier den Schutz mit der „Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)“ noch deutlich verbessern. Dazu wird ein Zugangscode auf das Handy geschickt, den man zusätzlich zum Entsperren braucht.
  • Ihre Passwörter auf dem Rechner zu speichern ist suboptimal. Auch das Post-it unter dem Laptop ist kein sicherer Ort für ein notiertes Passwort.
  • Am besten wäre es, sich seine Passwörter zu merken. Wer dann aber eines vergisst, hat sich ausgesperrt. Nehmen Sie also zum Aufschreiben z.B. ein gebundenes Buch.
  • Am besten und am sichersten jedoch ist tatsächlich ein Passwort-Manager, mit dem man sich nur das Masterkennwort merken muss. Die Stiftung Warentest empfiehlt z.B. regelmäßig die aktuell besten Passwort-Manager.

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Es empfiehlt sich auch, seine Daten regelmäßig zu sichern. Sowohl auf einem externen Speicher, als auch in einer Cloud. Mehrere E-Mail-Adressen für Business, Privat und Sonstiges sind auch nicht schlecht. Dass man unbekannte E-Mails oder Anhänge nicht öffnet, hat sich inzwischen herumgesprochen? Es ist sehr unwahrscheinlich, dass man 50 Millionen Euro geerbt hat oder ein nigerianischer Anwalt Ihnen 90 Millionen Dollar überweisen will!

Es schadet auch nicht, seine E-Mails zu ordnen, unwichtige zu löschen und wichtige zu archivieren. Outlook mit seinen pst-Dateien muss dabei extra gesichert werden! Ansonsten hilft es, einen aktuellen Virenscanner zu benutzen und seine Firewall regelmäßig zu überprüfen. Ach ja, sollten Sie mit Ihrem Laptop unterwegs sein, schalten Sie ihn aus. Die Festplatte dankt es.

Übrigens: Ihr Auto ist kein guter Aufbewahrungsort für Laptop oder Tablet – außer man gehört zur Fraktion der Langfinger. Und auch das Schoßhündchen sollte man nicht eingesperrt im Auto lassen, will man einen letalen Hitzschlag vermeiden!

Was Sie für Ihre unsichtbaren Kunden tun können!

Wenn sich ein Kunde bei Ihnen meldet, hat er mit Sicherheit bereits eine längere Reise hinter sich! Während der typische Verkaufstrichter für den Verkäufer mit der Kontaktphase beginnt, sprechen wir lieber von der Customer Journey. Es ist ja der Kunde, der entweder den Kontakt aufnimmt – also für den Verkäufer sichtbar wird – oder im Fall, dass er angesprochen wird, die Bereitschaft für ein Gespräch mitbringt.

Wie Sie die unsichtbare Phase nutzen können!

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Die unsichtbare Phase ist also die Phase, in der einem Kunden der Gedanke kommt, eine bestimmte Lösung für ein Problem oder die Erfüllung eines Wunsches zu suchen. Das kann natürlich auch ein Bestandskunde sein. Denn in dieser Phase ist er für jeden Verkäufer unsichtbar, solange er damit nicht nach außen auftritt.

Jetzt zeigt sich auch, wie belastbar die Kundenbeziehung ist, wenn es sich um einen Ihrer Kunden handelt. Stellen wir uns vor, ein Kunde von Ihnen plant einen Auslandsurlaub und denkt an eine Auslandsreiseversicherung. Wird er dann ganz automatisch bei Ihnen nachfragen oder geht er ins Internet, informiert sich selbstständig und schließt bei einem entsprechenden Angebot einfach ab?

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Warum Kunden zur Untreue neigen!

Die Angebote, Informationen und Reize sind vielfältig und schnell erreichbar. Deshalb ist es so wichtig, regelmäßigen Kontakt zu seinen Bestandskunden zu halten, durchaus auch ohne Verkaufsabsicht. Das könnten zum Beispiel interessante Artikel zu einem bestimmten Thema sein, den Sie weiterleiten oder wozu Sie einen Kommentar verfassen. Pflege, Rente oder Erbschaft wären z.B. solche Themen.

Aber auch Neukunden scannen den Markt nach der von Ihnen gewünschten Lösung. Sind Sie dann sichtbar? Das kann eine regionale Bekanntheit sein, Sichtbarkeit über soziale Medien, Auftritte oder Beiträge zu speziellen Themen bei Veranstaltungen und natürlich die themenbezogene Auffindbarkeit über Google, YouTube und die regionale Google-Suche mit Artikeln, Blogs oder Landing-Pages.

Nicht zu vergessen ist natürlich auch ein regelmäßiger und kontinuierlicher Lead-Gewinnungsprozess über interne oder externe Kanäle und eine darauf folgende strukturierte Begleitung im Prozess vom Lead zum Kunden, zum Bestandskunden und letztlich auch zum Empfehlungsgeber.

Was uns Elefanten lehren können!

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was gefangene Elefanten daran hindert, die für ihre ureigene Kraft lächerlichen Ketten, die sie an ihrem Platz halten, abzuschütteln wie lästige Fliegen? – Es ist die Kraft der Gewohnheit.

Elefanten, so sagt man, vergessen nichts. Junge, kleine Babyelefanten werden mit denselben Ketten gefesselt wie als Erwachsene und stellen fest, dass diese sie nicht nur daran hindern wegzulaufen, sondern auch, dass es schmerzt, wenn man zu sehr an ihnen zieht. Diese Erinnerung an den Schmerz hält sie als erwachsene Elefanten davon ab, die Ketten zu zerreißen und ihre Freiheit zu gewinnen.

Die Kraft der Gewohnheit!

„Unsere Gewohnheiten sind anfangs wie Spinnweben“, sagt ein chinesisches Sprichwort, „und später wie geschmiedete Ketten“.

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Auch wir entwickeln persönliche Routinen, die uns voranbringen und die uns helfen, Ziele zu erreichen. Das ist gut und richtig. Kritisch wird es allerdings dann, wenn sich die äußeren Rahmenbedingungen so verändern, dass sie mit den gewohnten Fertigkeiten nicht mehr zu bewältigen sind. Wer dann weiter so handelt, wie er immer gehandelt hat, wird nicht einmal mehr das bekommen, was er bisher bekommen hat.

Werden dann die gewohnten Anstrengungen noch verstärkt, um die fehlenden Ergebnisse auszugleichen, bekommt man für sein ‚immer mehr‘ letztlich ‚immer weniger‘. Deshalb tut man gut daran, seine Verhaltensweisen regelmäßig anzupassen und Veränderungen als Anfang zu begreifen. Neue Bedingungen erfordern neue Werkzeuge!

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Eine ganz neue Erkenntnis haben gerade Wissenschaftler über Elefanten herausgefunden. Dass sie sich im Spiegel selbst erkennen können, weiß man ja schon länger. Es scheint so, dass Elefanten die bisher einzig bekannten Tiere sind, die sich mit individuellen Namen ansprechen.

Was uns wilde Affen erzählen!

Wissen Sie, wie in Ostasien Affen gefangen werden? Die Jäger nageln eine mit Nüssen gefüllte, ausgehöhlte Kokosnuss an eine Palme. Diese wird mit einem Loch versehen, gerade so groß, dass ein Affe mit seiner Hand hineinlangen kann. Vom Duft der Nüsse angelockt, greift ein Affe hinein und packt die Nüsse. Die geballte Faust macht es ihm aber unmöglich, die Hand wieder aus der Nuss heraus zu ziehen. Der Jäger kann den Affen, der sich quasi selbst gefangen hat, ganz bequem von der Palme pflücken.

Ja, es ist nicht einfach, Bewährtes wieder loszulassen!

Die gute Nachricht: Anders als wilde Affen können wir unsere Gewohnheiten überprüfen und anpassen.

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Von der Kunst des Loslassens!
Bevor man ein Verhalten oder eine Gewohnheit verändern kann, braucht es zunächst  zwei wichtige Voraussetzungen:

  1. Wir müssen uns erstens überhaupt unser Verhalten bewusst machen!
  1. Und es zweitens dann, wenn wir es ändern wollen, loslassen!

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Loslassen!

Was macht erfolgreiche Verkäufer, was macht erfolgreiche Menschen aus, wird oft gefragt. Es ist die Kunst der Anpassung. Man muss erfolgreiche Verhaltensweisen immer wieder darauf überprüfen, ob sie noch aktuell sind und dann die Bereitschaft haben, sie loszulassen, wenn sie nicht mehr funktionieren. Das ist doch selbstverständlich, sagen Sie? Nun, wir kennen viele Unternehmen, die auf Durststrecken eher mit Aktionismus antworten.

Also möglichst viele Aktionen von dem, was früher zum Erfolg führte: Produziert der Vertrieb zu wenig Ergebnisse, muss er halt mehr Termine machen. Um mehr Termine zu bekommen, muss er mehr Kontakte machen. Die Schlagzahl erhöhen, noch mehr Druck machen.

Wirklich?

Im Wort „Erfolg“ steckt das Wort „folgen“. Erfolg folgt aus Verhalten. So ist es oftmals sinnvoller, das Verhalten zu überprüfen und loszulassen, statt sein Verhalten beizubehalten und vielleicht noch auszubauen, wenn der Erfolg ausbleibt!

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Erfolg & Verhalten!
Dass sich Rahmenbedingungen heute schneller ändern als zu früheren Zeiten, kann man täglich erleben. So sagt man inzwischen auch, dass nicht mehr die Großen die Kleinen fressen, sondern die Schnellen die Langsamen! Es behaupten sich diejenigen am Markt, die Veränderungen nicht beklagen, sondern sie annehmen. Veränderungen, Neuerungen schmerzen zunächst, zwingen sie uns doch, unsere Gewohnheiten, die Komfortzonen, die wir uns erarbeitet haben, zu überprüfen und notfalls zu verlassen.

Doch jedem Anfang, wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben, wie es Hermann Hesse so treffend formulierte.

Wenn wir Veränderungen als Anfang begreifen und uns selber weiterentwickeln, bekommt unser Tun eine Eigendynamik, die uns trägt und formt.

Erkennen, bewerten, loslassen, verändern.
Das ist der Vierkampf für moderne Anwender.

Dieser Artikel erschien auch in der Finanzwelt: https://www.finanzwelt.de/post/zwei-dinge-die-wir-von-wilden-affen-lernen-koennen

Wissen versus Können!

Ich beginne mit einem Zitat, von dem ich dachte, es sei mir eingefallen, aber Google sagt, es stammt von einem Wirtschaftsautor namens Lars Vollmer:
„Wissen heißt bekannte Probleme zu lösen, Können unbekannte!“

Das verdeutlicht eine amüsante Geschichte, die zumindest gut erfunden ist, wenn sie nicht stimmen sollte.

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Max Planck und sein Chauffeur:
Wo auch immer Max Planck (1858-1947) eingeladen war, hielt er denselben Vortrag zur Quantenmechanik. Irgendwann kannte ihn sogar sein Chauffeur auswendig. Der bot ihm an, den Vortrag für ihn zu halten, während Max Planck im Publikum sitzen könne – mit Chauffeursmütze natürlich. Um die Langeweile im Leben beider zu unterbrechen, sagte er. Es wäre überdies schön, wenn Max Planck auch mal das Fahren übernehmen könne.

Der Chauffeur spricht über Quantenmechanik

So sprach der Chauffeur über Quantenmechanik. Perfekt, wie Max Planck selbst. Es gab großen Applaus. Dann kam die erste Frage zum Thema. Natürlich konnte sie der Chauffeur nicht beantworten. Was tat er? Er entgegnete gelassen, dass er so eine simple Frage von diesen Fachleuten nicht erwartet habe. Doch da sitze sein Chauffeur: Der könne die Antwort sicherlich auch geben.

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Wenn wir uns diese Story vergegenwärtigen, bedeutet Wissen demnach, sich theoretische Kenntnisse anzueignen, während Können, dieses Wissen auch praktisch anwenden lässt.

Warum bleibt z.B. so wenig vom jahrelang vermittelten, schulischen Lehrstoff hängen? Weil es immer nur bei der reinen Wissensvermittlung blieb. Warum kann man sich mit einem großen Latinum nicht mit dem Papst in der Kirchensprache unterhalten? Klar, man übersetzte lediglich vom Deutschen ins Lateinische et vice versa. Nur das Sprechen fehlte halt völlig.

Warum tat man sich mit physikalische oder chemischen Formeln so schwer? Weil hinter jeder Formel eine praktische Anwendung steht, die die meisten Schüler nie selber erlebt, erfahren oder ausprobiert haben.

Wer mit Pokerspielen zum Millionär werden will, sollte sich natürlich die Regeln aneignen. Das ist Wissen. Zum Könner wird jedoch nur, wer dieses Wissen dann auch in tausenden von Online-Runden, Pokerturnieren und Live-Events mit praktischer Erfahrung unterfüttert. Außer natürlich, man wäre bereits Millionär, wie Ex-Fußballprofi Max Kruse, der gerade sein erstes Bracelet (Armband als Zeichen des Sieges) gewann.

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„Die ersten 10.000 Fotos sind deine schlechtesten!“, so brachte es Starfotograf Henri Cartier-Bresson auf den Punkt.

Und das ist leider die schlechte Nachricht für all diejenigen, die hoffen, nach der Lektüre eines Buches, dem Besuch des Vortrags eines Top-Speakers oder dem Lesen eines dieser wertvollen Verkaufstipps fliegen zu können wie Superman in seinen gleichnamigen Filmen. Eine Begabung, ein Talent oder eine Tätigkeit zu perfektionieren, dauert 10.000 Stunden. That’s it!

Die gute Nachricht? Wer es nicht nur beim Zuhören und Lesen belässt, sondern das Gelesene und Gehörte sofort und andauernd anwendet, wird mit jedem Gespräch, jedem Telefonat automatisch besser und besser. Man kann es gar nicht verhindern.

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Jetzt ist es wohl auch zu spät, Sie zu fragen, ob Sie die gute oder die schlechte Nachricht zuerst hören wollen?

Menschenkenntnis!

„Menschenkenntnis ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, sozusagen das A und O, das man als Verkäufer haben muss!“

Ja, keine abwegige Annahme, die ich neulich in einem Coaching zu hören bekam. Den Menschen, den Kunden zu kennen, dem ich gerade gegenüber sitze, wäre eine komfortable Situation für jeden Verkäufer.  Doch, was ist denn Menschenkenntnis überhaupt, frage ich mich in diesem Zusammenhang sofort.

Menschen zu kennen, oder besser gesagt aus ihrem Verhalten, ihrer Körpersprache und Mimik und natürlich aus dem, was sie sagen, Rückschlüsse auf ihren Charakter oder ihre Persönlichkeit zu ziehen und daraus auf zukünftiges Verhalten zu schließen, dürfte dem ziemlich nahekommen.

Oder kurz gesagt:
Menschenkenntnis postuliert, zukünftiges
Verhalten vorhersagen zu können!

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Dabei sind allerdings einige Punkte zu beachten: Klar ist, dass Menschenkenntnis keine Naturbegabung ist, sondern erlernt wird. Klar ist aber auch, dass man das Verhalten von Menschen in bestimmten Situationen beobachten und deshalb vorhersagen kann, welche Reaktionen normalerweise zu erwarten sein werden.

Nehmen wir das Beispiel eines Parkraumüberwachers. Nach einer gewissen Zeit hat er bereits alle Ausreden gehört, die Falschparker wegen ihres Parkens auf Geh- oder Radwegen, in zweiter Reihe oder im absoluten Halteverbot so von sich geben.

  • „Ich war doch nur kurz in der Apotheke!“
  • „Ich musste nur ganz kurz etwas abholen!“
  • „Die Anderen parken doch auch da!“
  • „Drei Minuten sind doch erlaubt!“

Vermutlich kann so ein Ordnungshüter nach einigen Jahren sogar aufgrund der Automarke vorhersagen, wie die wahrscheinliche Reaktion des Falschparkers auf das Knöllchen aussehen wird.

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Aus diesen Überlegungen kann man also schließen, dass sich das Verhalten von Menschen in bestimmten Situationen vorhersagen lässt.

Halten wir also fest:

  • Menschenkenntnis bezieht sich immer nur auf das Verhalten von Vielen!
  • Menschenkenntnis erwirbt man sich nur in einem bestimmten Fachgebiet!
  • Einzelne Personen verhalten sich u.U. vollkommen anders, als man erwartet hätte.

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Soweit so gut! Vermutlich behaupten deswegen die meisten Befragten, sie seien gute bis sehr gute Menschenkenner.

Jetzt zur Kehrseite der Medaille:

Diese Behauptung dürfte bei den meisten Personen schlicht und ergreifend falsch sein. Denn was die Meisten für eine gute Menschenkenntnis halten, sind oftmals einfach Vorurteile, die sogar dann noch bestätigt werden, wenn sie sich als unzutreffend erweisen.

Heiratsschwindler, Hochstapler und sonstige Betrüger machen sich diesen falschen Glauben an eine gute Menschenkenntnis zunutze. Sie bringen ihre arglosen Opfer dazu, ihre Geschichten zu glauben, indem sie sich so verhalten, wie sich gemeinhin ehrliche und sympathische Menschen verhalten.

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Was man aus diesen Gedanken für das Verkaufen lernen kann?

In der Käufer-Verkäufer-Situation kann man bei der Kontaktaufnahme mit der Formulierung „Haben Sie kurz Zeit?“ 10:1 vorhersagen, dass die überwiegenden Antworten lauten werden: „Es passt gerade gar nicht“, „Ich muss gleich außer Haus“, „Melden Sie sich besser nach den Sommerferien nochmal“.

Bestätigt sich dieser Verdacht nach den ersten Versuchen, ist es sinnvoll, sich andere Ansprachen zu überlegen. „Haben Sie zwei Minuten Zeit für sich?“ wäre z.B. eine Alternative zum Ausprobieren. So lassen sich mit der Zeit für die verschiedensten Standardsituationen allgemein gültige Formulierungen ableiten, mit denen man ins Gespräch kommt.

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Was allerdings immer zu beachten ist: Die Reaktionen einer einzelnen Person können komplett anders ausfallen, als es die Vorbereitung prognostiziert hat. Deshalb bleibt letztlich jedes Verkaufsgespräch einzigartig und erfordert die volle Aufmerksamkeit des Verkäufers, auch wenn viele Kundengespräche einem allgemeinen Schema folgen.

Das Gewürz der seligen Frau!

Nach dem viel zu frühen Tod seiner Frau heiratete der Witwer ein paar Jahre später erneut. Die Beziehung war harmonisch, aber mit den Mahlzeiten war der Mann nie zufrieden.
„Meine selige Frau hatte das anders gewürzt“, pflegte er zu sagen, wenn seine neue Gattin gekocht hatte. Sie gab sich wirklich alle Mühe
und kochte ganz hervorragend, doch so richtig zufrieden schien ihr Gatte nie zu sein.

Eines Tages brannte ihr etwas an und sie dachte sich: „Egal, jetzt bringe ich das einfach zum Tisch. So ganz glücklich ist er ja nie mit meinem Essen.“

Doch ganz im Gegenteil! „Wunderbar“, strahlte ihr Mann. „Ganz fantastisch! Du hast das Gewürz meiner seligen Frau gefunden!“

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In der Erinnerung fallen vergangene Erfahrungen oft vollkommen anders aus, als man sie erlebt hat.
Ganz wie das Gewürz der seligen Frau schmeckt die Vergangenheit, die gute, alte Zeit, viel besser, als sie eigentlich war.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass frühere Kunden sich meist freuen, wenn man sich nach einiger Zeit wieder meldet
und sich gern über die früheren Erfahrungen austauschen, selbst wenn damals nicht alles rund lief.

Erfolgreiche Firmen machen sich dieses Wissen zunutze und gewinnen aus dem Portfolio ihrer Ex-Kunden regelmäßig gute, erneuerte Geschäftsbeziehungen.
Man muss sich nur zuvor den richtigen Einstieg überlegen und mit der richtigen Formulierung beginnen. Der passende Aufhänger findet sich normalerweise in den alten Unterlagen, die passenden Ansprachen für den erfolgreichen Einstieg finden Sie bei unter www.sales-stories-interactive.de

Und dann heißt es: Loslegen! Die beste Übung ist immer die Anwendung in der Praxis.

Goldfisch vs. Mensch!

Zuerst zum Faktencheck:
Kürzlich bin ich auf eine 2015 durch Mircosoft‘s Canadian Advertising Office durchgeführten Studie gestoßen, nach der die Aufmerksamkeitsspanne, in der sich Menschen auf eine Sache konzentrieren können, bei acht (8) Sekunden liegen soll. Der Clou bei der Sache und eine werbewirksame Headline gab der Studie ihre weltweite Aufmerksamkeit:
Demnach seien Goldfische mit neun (9) Sekunden aufmerksamer als Menschen, die es nur auf acht (8) Sekunden bringen würden!

Eine entsprechende Studie zu den Goldfischen ist allerdings nicht auffindbar. Verwiesen wird lediglich auf eine Meldung von Statistic Brain ohne weitere, valide Daten. Mir ist diese Geschichte schon früher als „Regenwurm-Märchen“ im Hinterkopf geblieben, nachdem eben Regenwürmer länger bei einer Aufgabe bleiben könnten als Menschen.

Wie auch immer! Eines scheint sicher: Unsere Aufmerksamkeit lässt nach!

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Das ist auch nicht weiter verwunderlich. Machen wir eine kleine Zeitreise von 15, 20 oder 30 Jahren, stellen wir fest, dass die auf uns einströmenden Informationen in rasender Geschwindigkeit jährlich zunehmen. Wir zappen uns durch unzählige TV-Programme, googeln Hintergrundinformationen und scannen die sozialen Medien. Business machen wir nur noch online und mit dem Smartphone, während uns Siri durch jeden fremden Großstadtdschungel lotst.

Dazu passt ganz wunderbar ein Zitat von John Naisbitt:‘
„Wir ertrinken in Informationen, doch wir hungern nach Wissen!“ 

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Informationen sind für uns lediglich ein Grundrauschen. Von den angeblich über 10.000 Einzelbotschaften, die unseren Alltag berieseln, erreichen nur ganz wenige unseren Wahrnehmungshorizont. Das sind genau die, nach denen wir gerade suchen oder die uns irgendwie betreffen und neugierig oder eben betroffen machen!

Nebenbei bemerkt: Informationen werden erst dann zu Wissen, wenn man sie selber durchdenkt, sich mit ihnen beschäftigt, sie in sein vorhandenes Wissensnetzwerk einbaut und mit dem vorhandenen Wissen verknüpft. Verfügbar bleibt dieses Wissen durch Anwendung und Wiederholung!

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Damit wir aus dieser netten Story relevante Punkte mitnehmen können, verweise ich noch kurz auf folgende Fragen, die jeder für sich klären sollte:
Aufmerksamkeit ist das Fokussieren auf eine bestimmte Sache, wie mit einem Brennglas. Achtsamkeit ist das umfassende Wahrnehmen seines ‚Hier und Jetzt‘ wie mit einer Tasse, die mit einer Flüssigkeit gefüllt wird.

Goldfische oder Regenwürmer mögen ein Eye-Catcher sein, sind aber keine Zielgruppe.
Auch ‚Menschen‘ sind keine Zielgruppe, das sind eher ‚Selbstständige, KMU oder Großunternehmen‘.

Der Begriff ‚KMU‘ z.B. hat sich zwar etabliert, bedarf jedoch genauerer Erklärung: Welche Klein- und Mittelgroßen Unternehmen sind gemeint? Nur die in einer definierten Region? Alle Maschinenbau- oder Softwarefirmen? Alle Geschäftsführer, Vertriebsleiter oder Human-Ressourcen-Manager?

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Vermutlich kennen die meisten von uns auch die Sache mit der Schublade? Demnach machen wir uns von jedem Menschen, den wir kennenlernen, innerhalb der ersten sieben (7) Sekunden ein bestimmtes Bild und legen es in einer Schublade ab. Seien es jetzt drei, fünf oder neun Sekunden: Es geht offensichtlich um den ersten Eindruck!

Und dieser erste Eindruck sollte einen starken Eye-Catcher besitzen, um die Aufmerksamkeit seiner genau definierten Zielperson zu gewinnen.

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Wie das gelingt?

Man zieht die Mokassins der Person seines Begehrens an und versetzt sich in ihre Lage. Welche Probleme muss sie aktuell lösen? Welche Wünsche treiben sie an? Nach welchen Kriterien wird sie mit welchen Schlagworten suchen? Im Prinzip ist es ein Spiel wie bei Tinder & Co. Wird man für die gewünschten und erhofften Kontakte sichtbar, die gerade nach Goldfischen oder Regenwürmern suchen? Viel Glück dabei!

 

Fröhliches Floskel-Bingo!

Heute geht es überwiegend um unsere Business-Kunden, die man meist wesentlich häufiger vor Ort trifft als private Kunden. Doch gestehen wir uns ein: Inzwischen verlagern sich die Kontakte mehr und mehr ins Internet. Das hat viele Vorteile, sicher. Doch die Besuche vor Ort vermisse ich mitunter. Deshalb hier als kleine Reminiszenz diese Aufstellung.

Ich war gerade in der Gegend.
… und wollte mich nur kurz aufwärmen, könnte man ergänzen.

Wer keinen besseren Grund findet, bei einem seiner Kunden ohne Anmeldung aufzutauchen, sollte es auch besser lassen. Hat man tatsächlich noch einen Offline-Termin, sollte man die Gelegenheit nutzen, um in der Nähe liegende Kundenadressen zu besuchen.  Man fragt freundlich, ob der Ansprechpartner kurz und außerplanmäßig Zeit hat und erkundigt sich im Erfolgsfall, ob die Zusammenarbeit zufriedenstellend läuft und ob es neue Wünsche gibt. Ist der Ansprechpartner verhindert, kann man nach einem anderen Gesprächspartner fragen. Auf jeden Fall macht man sich ein eigenes Bild vom besuchten Unternehmen und hat zumindest die Person in der Zentrale persönlich kennengelernt. Ein wichtiger Vorteil, wenn man künftig dort anruft.

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Treffen Sie die Entscheidungen?
Nein, ich mache mich nur wichtig, habe aber nichts zu sagen!

Besser: „Wie werden denn in Ihrem Unternehmen üblicherweise solche Entscheidungen getroffen?“ Oder: „Unterschreibt diese Vereinbarungen Ihr Geschäftsführer oder der Verkaufsleiter?“ Oder: „Wen sollten wir außer Ihnen für eine Entscheidung noch ins Boot holen?“

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Ehrlich gesagt…
Ab jetzt wird gelogen.

Das sind ziemlich verbreitete Einleitungsphrasen, die man ersatzlos streichen sollte. Ähnlich: „Wie ich schon sagte …“ oder: „Am Ende des Tages …“

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Ich würde sagen, dass…
„Na, dann sag’s doch!“ 

Konjunktive sollen unsere Aussagen etwas freundlicher klingen lassen, bewirken jedoch im Business-Umfeld genau das Gegenteil. „Ich würde mit Ihnen gern einen Termin abstimmen!“

Besser: „Wann passt Ihnen ein kurzer Online-Termin nächste Woche am besten ins Programm? Dienstag oder Donnerstag?“ Oder: „An welchem Tag nächste Woche haben Sie gar keine Zeit für einen 20-minütigen Online-Termin eintragen?“

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Eigentlich…
Und uneigentlich?

Damit wird alles Folgende abgewertet, wenn nicht ins Gegenteil verkehrt. „Eigentlich habe ich bei diesem Preis keinen Spielraum mehr.“

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Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben.
Damit stellt man lediglich sein Licht unter den Scheffel und verlässt die bekannte Augenhöhe. 

Auch der Verkäufer stellt schließlich seine Zeit und besonders sein Wissen zur Verfügung, um eine für den Kunden wichtige Entscheidungshilfe zu bieten.

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Ich melde mich nur kurz.
Aha, hoffentlich ganz kurz! 

Wenn man schon mit einer solchen Floskel beginnt, sollte man auch sofort einen echten Nutzen für den Kunden nennen. Ich melde mich nur kurz …

… weil mir noch etwas Wichtiges eingefallen ist.
… weil ich noch etwas wirklich Vorteilhaftes für Sie ergänzen möchte.

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Ich wollte nur mal nach dem Stand der Dinge fragen.
Damit zeigt der Verkäufer lediglich sein unprofessionelles Verhalten. 

Offensichtlich wurde bei der letzten Zusammenkunft kein neuer Termin bzw. ein konkreter Fahrplan für die folgenden Schritte besprochen.

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Haben Sie mein Angebot schon gelesen?
Die häufigste Antwort? Nein, ich bin noch nicht dazu gekommen. 

Das gilt übrigens auch dann, wenn man gar kein Angebot geschickt hat. Wer geschlossene Fragen stellt, braucht sich über eine kurze, einschlägige Antwort nicht zu wundern.  Deshalb bringt man immer noch einen neuen Aspekt ins Spiel oder stellt eine offene Frage: „Zu unserem Angebot vom Montag habe ich noch eine tolle Ergänzung“, oder: „Was hat Ihnen an unserem Angebot am besten gefallen?“

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Störe ich gerade?
Ähnlich unglücklich wie „Haben Sie kurz Zeit?“  oder auch „Passt es kurz?“

Natürlich stört man, sollte man jemanden unangekündigt anrufen oder besuchen. Auch Zeit hat niemand, schon gar nicht für einen unangemeldeten Verkäufer. Man sagt besser direkt, worum es geht. Das sollte im Idealfall ein konkreter Nutzen sein.

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Ich wollte…
Was ein Verkäufer will, interessiert den Kunden maximal peripher. 

Man sollte alle Einleitungen vermeiden, die mit ‚ich‘ oder ‚wir‘ beginnen. Man startet besser aus der Kundenperspektive:
„Sie bekommen …“ oder: „Für Sie bedeutet das …
„Welche Erwartungen haben Sie für unser heutiges Gespräch?“
„Bevor wir beginnen: Möchten Sie noch irgendeinen wichtigen Punkt ansprechen?“

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Zum Ende eines Gesprächs bieten sich die folgenden Formulierungen an:

„Was nehmen Sie aus dem heutigen Gespräch mit?“
„Gibt es noch etwas, dass wir besprechen sollten?“
„Wann setzen wir uns das nächste Mal zusammen?“

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„Darf ich Ihnen noch meine Daten schicken?“ 
„Das können Sie gern machen!“ 

Und damit sind wir direkt im platten Floskel-Austausch angekommen. „Wie geht’s Ihnen?“– „Danke, gut!“ Hat jemand etwas anderes erwartet oder wissen wollen?

„Haben Sie gut hergefunden?“ – Ja, hat gut geklappt!“ Im Zeitalter von Navigationssystemen eine etwas altmodische Frage. Typisches Neuland eben.

„Noch Fragen? Niemand?“ Wer sich auf diese Floskel tatsächlich meldet, macht sich maximal unbeliebt. Denn natürlich soll diese Phrase zum einen eine Sitzung beenden und die Teilnehmer sind zum anderen froh, dass endlich ein Ende gefunden wurde.

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„Schicken Sie uns doch einfach Ihre Unterlagen!“
Wer jetzt die Nachtigall trapsen hört, hat die höfliche Absage verstanden!

Zum Abschluss dieser Zusammenstellung möchte ich noch mit den drei beliebtesten Ausreden schließen, die man im Office gern zum Besten gibt:

Die 3 häufigsten Bürolügen:
„Ich muss heute noch länger arbeiten.“
„Ich war nicht am Kopierer!“ (Nach einem formidablen Papierstau)
„Nein, ich habe deinen Joghurt nicht gegessen.“