Was uns wilde Affen erzählen!

Wissen Sie, wie in Ostasien Affen gefangen werden? Die Jäger nageln eine mit Nüssen gefüllte, ausgehöhlte Kokosnuss an eine Palme. Diese wird mit einem Loch versehen, gerade so groß, dass ein Affe mit seiner Hand hineinlangen kann. Vom Duft der Nüsse angelockt, greift ein Affe hinein und packt die Nüsse. Die geballte Faust macht es ihm aber unmöglich, die Hand wieder aus der Nuss heraus zu ziehen. Der Jäger kann den Affen, der sich quasi selbst gefangen hat, ganz bequem von der Palme pflücken.

Ja, es ist nicht einfach, Bewährtes wieder loszulassen!

Die gute Nachricht: Anders als wilde Affen können wir unsere Gewohnheiten überprüfen und anpassen.

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Von der Kunst des Loslassens!
Bevor man ein Verhalten oder eine Gewohnheit verändern kann, braucht es zunächst  zwei wichtige Voraussetzungen:

  1. Wir müssen uns erstens überhaupt unser Verhalten bewusst machen!
  1. Und es zweitens dann, wenn wir es ändern wollen, loslassen!

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Loslassen!

Was macht erfolgreiche Verkäufer, was macht erfolgreiche Menschen aus, wird oft gefragt. Es ist die Kunst der Anpassung. Man muss erfolgreiche Verhaltensweisen immer wieder darauf überprüfen, ob sie noch aktuell sind und dann die Bereitschaft haben, sie loszulassen, wenn sie nicht mehr funktionieren. Das ist doch selbstverständlich, sagen Sie? Nun, wir kennen viele Unternehmen, die auf Durststrecken eher mit Aktionismus antworten.

Also möglichst viele Aktionen von dem, was früher zum Erfolg führte: Produziert der Vertrieb zu wenig Ergebnisse, muss er halt mehr Termine machen. Um mehr Termine zu bekommen, muss er mehr Kontakte machen. Die Schlagzahl erhöhen, noch mehr Druck machen.

Wirklich?

Im Wort „Erfolg“ steckt das Wort „folgen“. Erfolg folgt aus Verhalten. So ist es oftmals sinnvoller, das Verhalten zu überprüfen und loszulassen, statt sein Verhalten beizubehalten und vielleicht noch auszubauen, wenn der Erfolg ausbleibt!

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Erfolg & Verhalten!
Dass sich Rahmenbedingungen heute schneller ändern als zu früheren Zeiten, kann man täglich erleben. So sagt man inzwischen auch, dass nicht mehr die Großen die Kleinen fressen, sondern die Schnellen die Langsamen! Es behaupten sich diejenigen am Markt, die Veränderungen nicht beklagen, sondern sie annehmen. Veränderungen, Neuerungen schmerzen zunächst, zwingen sie uns doch, unsere Gewohnheiten, die Komfortzonen, die wir uns erarbeitet haben, zu überprüfen und notfalls zu verlassen.

Doch jedem Anfang, wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben, wie es Hermann Hesse so treffend formulierte.

Wenn wir Veränderungen als Anfang begreifen und uns selber weiterentwickeln, bekommt unser Tun eine Eigendynamik, die uns trägt und formt.

Erkennen, bewerten, loslassen, verändern.
Das ist der Vierkampf für moderne Anwender.

Dieser Artikel erschien auch in der Finanzwelt: https://www.finanzwelt.de/post/zwei-dinge-die-wir-von-wilden-affen-lernen-koennen